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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 82

1909 - Leipzig : Hirt
82 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. geschlossen. Die Dänen traten die Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen ab. Österreich verkaufte seinen Anteil an Lauenburg für 2500000 dänische Reichstaler, das sind ungefähr 5645000 Mark, an Preußen; das Herzogtum Lauenburg gehörte nun ganz dem Königreich Preußen, die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein wurden von Österreich und Preußen gemeinschaftlich Verwaltet^/ 4. Der Deutsche Krieg im Jahre 1866. Veranlassung. Die gemeinsame Verwaltung von Schleswig-Holstein führte zu Streitigkeiten zwischen Preußen und Österreich. Zwar hätten diese leicht beigelegt werden können. Doch es bestand seit langer Zeit ein innerer Zwiespalt zwischen den beiden Staaten, der endlich ausgetragen werden mußte. Österreich war seit Jahrhunderten der erste Staat Deutschlands gewesen, und 3y2 Jahrhunderte hindurch hatten die österreichischen Herzöge die deutsche Kaiserkrone getragen. Aber die meisten Länder Österreichs gehörten nicht zum Deutschen Reiche, z. B. Ungarn, Galizien, Siebenbürgen, Kroatien, Slawonien, Dalmatien usw. Dagegen hatten die meisten Provinzen Preußens eine deutsche Bevölkerung. Auch war Preußen im Laufe der Zeit so mächtig geworden, daß es auf gleicher Stufe mit Österreich und nicht unter diesem stehen wollte. Wilhelm I. war nicht österreichfeindlich. Als Österreich 1859 mit Frankreich und Italien kämpfte, hatte er mobil gemacht, um Österreich zu helfen. Auch hatte er beim Bundestage die Mobilmachung des deutschen Bundesheeres beantragt, aber als Gegenleistung den Oberbefehl über die Bundestruppen gefordert. Die österreichische Regierung setzte lieber die Lombardei aufs Spiel, als daß sie auf diese Bedingung einging. Sie beantragte 1863 eine Reform des Deutschen Bundes und lud die deutschen Fürsten zu einem Fürstentage nach Frankfurt ein. Erst vierzehn Tage vor dem Eröffnungstermine gab Kaiser Franz Joseph König Wilhelm davon mündlich Kenntnis. Die Einzelheiten des österreichischen Reformplanes wurden erst in Frankfurt bekanntgegeben. König Wilhelm erschien nicht, und Bismarck erklärte, daß es der Würde seines Monarchen nicht entspreche, Vorschläge entgegenzunehmen, über die er vorher nicht gehört worden sei. Auch hierin zeigt sich, daß Preußen Gleichberechtigung mit Österreich verlangte, nicht Unterstellung. Nach dem Kriege von 1864 wollte Österreich aus Schleswig-Holstein einen selbständigen deutschen Staat machen und den Prinzen Friedrich von Sonderst burg-Augustenburg zum Herzog einsetzen. Preußen war nicht grundsätzlich Dagegen, verlangte aber,.daß Schleswig-Holstein in den Zollverein eintrete, sein Post- und Telegraphenwesen sowie sein Heer unter preußische Verwaltung stelle und den Kieler Hafen abtrete. Auf diese Bedingungen ließen sich weder der Prinz von Augustenbnrg noch Österreich ein. Darauf

2. Das Mittelalter - S. 148

1893 - Leipzig : Dürr
— 148 — Steiermark, Kärnten, Krain und das Egerland abzutreten und wurde dafür von Rudolf mit Böhmen und Mähren belehnt. Aber so leicht konnte Ottokar den jähen Sturz von seiner Höhe nicht verschmerzen, er bereitete sich auf einen größeren Kampf bor. Verbündete und Helfer fand er an den schlesischen und polnischen Fürsten, an den Markgrafen von Brandenburg und Meißen und an dem Herzog von Niederbayern, ja selbst der Erzbischof von Köln zeigte sich ihm günstig. Im Jahre 1278 brach der Krieg von neuem aus. Rudolf belichtete auf das Reichsheer, wahrscheinlich um keine Verpflichtungen zu haben, aber die Ungarn und seine näheren Freunde, wie der Burggraf von Nürnberg, führten ihm Truppen zu. Bei Dürnkrut an der March trafen die Gegner aufeinander. Anfangs war Ottokar im Vorteil, seine schweren böhmischen Reiter drängten Rudolfs rechten Flügel zurück, aber auf dem linken Flügel des königlichen Heeres hielt sich die ungarische Reiterei tapfer, und als die Reserbetruppen, schwere Berittene unter der Führung des langen Ulrich von Kapell, eingriffen, war der Sieg gewonnen. Die Böhmen mußten nach der March hin zurückweichen und suchten ihr Heil in der Flucht. Ottokar selbst wurde gefangen genommen und dabei getötet. Rudolf konnte nun thun, was er längst im Sinne gehabt hatte. Er belehnte mit Zustimmung der Fürsten seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf mit Östreich, Steiermark, Kärnten und Krain, das heißt, er machte diese Herzogtümer zu habsburgischem Hausgut, Böhmen und Mähren gab er Ottokars Sohne Wenzel, bemahlte mit ihm aber eine seiner Töchter, um noch mehr Länder an sein Haus zu knüpfen. Gern hätte Rudolf sich des Reiches angenommen, besonders lag ihm die Sorge für den Landfrieden am Herzen. Allein in dieser Beziehung war er von dem guten Willen der Fürsten abhängig; wenn die Gesetze, die er erließ, in den einzelnen Staaten nicht ausgeführt wurden, so hatte er die Macht nicht, Gehorsam zu erzwingen. Das Beste, was er zu thun bermochte, war, mit gutem Beispiele bor anzugehen. Wo er konnte, zog er selbst gegen die Raubritter zu Felde und bestrafte die, welche in seine Gewalt fielen, mit dem Tode. Als er 1290 fast das ganze Jahr hindurch in Erfurt berweilte, zerstörte er mehr als 60 solcher Ritterburgen. Die Kaufleute, deren Handel durch das Raubge- sindel gelähmt wurde, waren ihm dafür sehr dankbar. Aber daß er in den freien Reichsstädten eine Vermögenssteuer, den 30. Pfennig, erhob und bei den fortwährenden Streitigkeiten der Ratsherrn mit den Fürsten den letzteren beistand, gefiel den stolzen Bürgern nicht, es kam in Frankfurt a. M. und anderwärts in den Rheingegenden sogar zu trotzigem Widerstände gegen die königlichen Auflagen. Die Städter ge-

3. Das Mittelalter - S. 11

1893 - Leipzig : Dürr
— 11 — Donau zusammendrängten. Auf ihreu Wunsch wurden 200 000 streitbare Männer mit Weib und Kind über den Strom gesetzt. Der Kaiser wollte, daß die Angekommenen sogleich in einzelne Haufen getrennt in die ihnen überlassenen Lcmdstrecken zwischen der Donail und dem Balkangebirge (in dem jetzigen Nordbulgarien) abgeführt würden, allein die habgierigen Statthalter hielten sie lange ans, um von ihrer Not Gewinn zu ziehen. Sie verkauften ihnen die Lebensmittel zu hohen Preisen und fuhren damit fort, bis die Goten, aller Mittel bar, Weib und Kind als Zahlung hingeben mußten, um nicht Hungers zu sterben. Eine dumpfe Gährung, Wut und Verzweiflung bemächtigte sich der Masse des gotischen Heeres. Um dasselbe doch noch zu bändigen und um endlich die anbefohlene Trennung ins Werk zu fetzen, zogen die Statthalter die Truppen vom Donanufer herbei. Dies hatte aber zur Folge, daß nun noch mehr gotische Scharen über den Fluß herüberkamen. Unterdes brachte ein verräterischer Anschlag auf die Führer die Empörung der eingeschlossenen Westgoten zum Ausbruch. Ein Statthalter (Lnpicinns) lud Fritigern und seinen Freund Alariv zu einem Gastmahle ein, um sie im Weinrausche ermorden zu lassen. Zuerst sollte ihr Gefolge niedergehauen werden, aber der Lärm, der dabei entstand, drang bis zu den Fürsten; sie erkannten den Verrat, ergriffen die Waffen und schlugen sich glücklich durch bis zu den Ihrigen. Nun war der Krieg erklärt; rachedürstend warfen sich die Westgoten auf die Römer, überwanden sie und versahen sich mit den besseren Massen der Gefallenen. Fritigern rief die Ostgoten, sowie alanische und hunnische Scharen, welche in deren Gesolge ebenfalls die Donan überschritten, zu sich. Mit echt barbarischem, wildem Grimme fielen die Germanen über die offenen Dörfer und weniger befestigten Landstädtchen her, mordeten und Plünderten, fo viel sie konnten, und zogen von Ort zu Ort, namenloses Elend und entsetzliche Verwüstung hinter sich zurücklassend. Das brachte die römische Welt in Bewegung. Aus dem Orient und aus Italien eilten Truppen herbei, Valens selbst stellte sich an die Spitze des Heeres, und bei Adrianopel kam es zur Schlacht (378). Sie ging für die Römer verloren. Die grimmigen Westgoten und ihre ostgotischen, alanischen und hunnischen Verbündeten behaupteten das Schlachtfeld, Valens selbst fand bei der furchtbaren Verwirrung, welche die Flucht der Seinen erzeugte, den Tod. Die Westgoten aber stürmten weiter, in grauenhafter Weise alles verheerend; nur Adrianopel und Konstantinopel, die großen Städte, wiederstanden. Bis zu Italiens Grenzen am Adriatischen Meere und bis zum Schwarzen Meere brach die römische Kulturwelt unter den schweren Tritten der germanischen Heerscharen zusammen. Pfalz, Geschichte. H. 2

4. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 111

1907 - Leipzig : Hirt
Der Krieg gegen sterreich im Jahre 1866. 111 nur schlecht verteidigen. Trotzdem gelang die berfahrt unter Anfhrung Herwarths von Bittenfeld, und die Dnen wurden von der Insel vertrieben. Friedensschlu. Als die sterreicher in die dnische Halbinsel Jtland eindrangen, baten die Dnen um Frieden. Dieser wurde zu Wien geschlossen. Die Dnen traten die Herzogtmer Schleswig-Holstein und Lauenburg an sterreich und Preußen ab. sterreich verkaufte seinen Anteil an Lauenburg fr 2500000 dnische Reichstaler, das sind ungefhr 5645000 Jb an Preußen; das Herzogtum Lauenburg gehrte nun ganz dem Knigreiche Preußen, die beiden Herzogtmer Schleswig und Holstein wurden von sterreich und Preußen gemein-schaftlich verwaltet. Der Krieg gegen sterreich im Jahre ^8 66. Veranlassung. Die gemeinsame Verwaltung von Schleswig-Holstein fhrte zu Streitigkeiten zwischen Preußen und sterreich. Zwar htten diese leicht beigelegt werden knnen. Doch es bestand seit langer Zeit ein innerer Zwiespalt zwischen den beiden Staaten, der endlich aus-getragen werden mute. Osterreich war seit Jahrhunderten der erste Staat Deutschlands gewesen, und 3 */a Jahrhunderte hindurch hatten die sterreichischen Herzge die deutsche Kaiserkrone getragen. Doch die meisten Lnder sterreichs gehrten nicht zum Deutschen Reiche, z. B. Ungarn, Galizien, Siebenbrgen, Kroatien, Slawonien, Dalmatien usw. Dagegen hatten die meisten Provinzen Preuens eine deutsche Bevlkerung. Auch war Preußen im Laufe der Zeit so mchtig geworden, da es aus gleicher Stufe mit sterreich und nicht unter diesem stehen wollte. So kam es zum Kriege. Verlauf des Krieges. Auf sterreichs Seite standen Bayern, Sachsen, Hannover, Hessen, Nassau. Bhmen und das Gebiet des untern und Mittlern Mains waren die Kriegsschaupltze. Die preuische Main-armee unter dem Oberbefehle des Generals Vogel von Falckenstein siegte am 10. Juli bei Kissingen und am 14. Juli bei Aschaffenburg der die Bundesgenossen sterreichs. Die sterreicher selbst wurden in Bhmen in siegreichen Gefechten geworfen. Die Entscheidungsschlacht bei Kniggrtz, die am 3. Juli 1866 stattfand, wurde im letzten Augen-blicke durch das Eintreffen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm gewonnen. Friedensschlu. Im Frieden zu Prag trat sterreich aus dem Deutschen Bunde aus; Preußen erhielt als Entschdigung fr die Kosten des Krieges von Osterreich 60 Million Jf>, ferner wurden das Knig-reich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, die Freie Stadt Frank-furt, das Herzogtum Nassau und die Herzogtmer Schleswig-Hol-stein dem Preuischen Staate einverleibt.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 218

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 218 — Staat, fühlte sich mit Recht als der geeignetere zur Übernahme der Vorherrschaft. Mehr als diese Entscheidung hatte der große preußische Minister Bismarck durch den Krieg von 1866 nicht erreichen wollen-Er sah weiter in die Zukunft als alle, sah die Seit kommen, da Deutschland und Österreich gegen gemeinsame Feinde wieder treu zusammenstehen müßten. Daher rang Bismarck seinem geliebten Könige den diesem so schweren Entschluß ab, den Krieg durch einen Österreich schonenden Frieden schnell zu beenden. Damit hat er seinem König am treuesten gedient und Deutschland in einer Entscheidungsstunde auf den richtigen Weg gewiesen. Daß es der richtige weg war, zeigte sich schon zwölf Jahre später, als die alte Freundschaft Preußens und Rußlands zu schwanken begann (s. 4 und 5). Entweder, so forderte der russische Zar, solle Deutschland mit Rußland durch dick und dünn gehen, ober es gäbe Krieg zwischen ihnen. Da konnte nun Bismarck (1879) mit dem versöhnten Österreich ein Bündnis schließen des Inhalts: Greift Rußland Deutschland oder Österreich an, so stehen sich beide mit ganzer Kraft bei. Greift eine andere Macht einen der Verbündeten an, also etwa Frankreich Deutschland oder Italien Österreich, so beobachtet der nicht Angegriffene wohlwollende Neutralität,- hilft aber Rußland dem Angreifer, so stehen sich wieder beide Verbündete bei. Dabei ist es geblieben; wo der Feind drohte, waren Österreich und Deutschland wieder vereint und mächtiger, als vor dem Kriege von 1866. — Später (1882) trat noch Italien dem Bunde bei. Im Inneren war Österreich-Ungarn nach seinem Ausscheiden aus Deutschland in eine immer schwierigere Lage geraten. Die Doppelmonarchie ist zwar von Deutschen gegründet und als deutscher Staat mächtig geworden; war doch seit Jahrhunderten die deutsche Kaiserwürde im Hause Habsburg erblich. Aber Österreich ist aus vielen Völkerschaften zusammengesetzt. Die Deutschen sind wohl in der ganzen Monarchie verbreitet, bilden aber nur in der österreichische" Reichshälfte die Mehrheit. Geschlossen wohnen sie nur in Ober- und Niederösterreich und in den Alpenländern; in Schlesien bilden sie nocq die Hälfte der Bewohner, in Böhmen und Mähren etwa ein Drittel in Galizien ein Fünftel, in Ungarn ein Achtel. Zu diesem Achtel gehören die Siebenbürger Sachsen. In Ungarn sind die Magyaren vorherrschend, in Böhmen die Tschechen, in Galizien Polen und Ruthenen, in Südtirol und Triest Italiener. Dazu kommen noch Slowaken, hauptsächlich in Mähren und Nordungarn, Slowenen

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 219

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 219 — hauptsächlich in Krairt, Serben und Kroaten in Kroatien, Rumänen in $übo[t=Ungarn. Hlle diese Völkerschaften vertragen sich untereinander gar nicht Mt. vor allem hatten die Magyaren schon lange eine Rusnahme-j^Uung haben wollen, (bleich nach dem Krieg von 1866 gelang es %en: Ungarn wurde ein selbständiges Königreich, dessen Herrscher 3töar der Kaiser von Österreich ist, der aber dort nicht Kaiser, sondern ^önig von Ungarn heißt. (Ein Magyar nimmt es jetzt sehr übel, wenn ihn Österreicher nennt ober Ungarn zu Österreich rechnet. Gemeinem blieb den beiden Reichshälften nur das Heerwesen, die Leitung ^ auswärtigen Angelegenheiten und die auf beide bezügliche Geld-Pertoaitung. 3m übrigen wollte Ungarn nur magyarisch sein. Hlle Lande sollten Magyarisch sprechen und schreiben, auch die Deutschen ln Siebenbürgen. Deren gute, alte Ortsnamen änderte die magyarische Regierung, z. B. Zünfkirchen nannte sie Pecs, Hermannstadt Nagy bzeben, Kronstadt Brassö usw. — wie die Magyaren in Ungarn, so Ersuchten es die Tschechen in Böhmen, die Deutschen zu bedrängen ^Ud sich ßu Herren im Lande zu machen. So haben sie z. B. in der Hauptstadt Prag nur tschechische Straßenschilder, so daß jemand, der Uicht die tschechische Sprache versteht, sich in Prag kaum noch zurechtzufinden vermag. Dieses Treiben ließen sich die Deutschen, obwohl ltt der Minderzahl, natürlich nicht gefallen, und so kam es zu den N%sten Streitigkeiten, in Prag einmal zu offenem Rufruhr und zu Mißhandlungen der Deutschen auf der Straße. Diese U)irren gingen dem greisen Kaiser Franz Josef sehr nc*he. Er war im Jahre 1848, erst 18 Jahre alt, auf den Thron gekommen, hatte viele, meist unglückliche Kriege geführt, hatte Cdber* Poliert und die Vorherrschaft in Deutschland verloren und mußte nun fefyen, tote das ganze Reich unter innerem Zwiste litt und sich in Teile aufzulösen drohte. Ruch schweres Familienunglück hatte ihn getroffen. Sein einziger Sohn, der Thronfolger Rudolf, dann seine Gemahlin, Kaiserin (Elisabeth, waren ihm ermordet worden (1889 und 1898), Un^ endlich (28. Juni 1914) erschossen serbische Meuchelmörder seinen ^ffen und Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Gemahlin. Diese Untat ward der letzte Rnlctß zum Rusbruch des Weltkrieges (Nr. 90,2). 3. Italien. Das schöne Italien, für die Deutschen von jeher e*n £and der Sehnsucht, war durch seine (Einigung (Nr. 78, 1) die sechste Europäische Großmacht geworden (neben Deutschland, Österreich* ^ugarn, Rußland, England und Frankreich). (Es schuf sich ein stattliches

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 232

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 232 — Eduard Vii. gestorben (1910). Das von ihm geschürte Unheil aber ging seinen Schritt; nur fehlten noch die allerletzte Rüstung zum Kriege und der vorwand zum Losschlagen. 2. Der Husbrucfy des Weltkrieges. Daß Österreich4 Ungarn sich Bosnien und die Herzegowina einverleibt hatte (Nr. 89,4), war Serbien, das diese Länder gern selbst gehabt hätte, sehr unlieb, röeil aber die Großmächte damals Serbiens wegen keinen Krieg anfangen wollten, hatte es feierlich auf beide Länder verzichten und versprechen müssen, künftig mit Österreich-Ungarn freundnachbarlich 3u leben. Dies versprechen hielt Serbien nicht, sondern es duldete und föt* derte, von Rußland heimlich ermutigt, die planmäßige Aufwiegelung der bosnischen Bevölkerung. Die Verschwörer erschossen endlich auf bosnischem Boden (in Serajewo, 28. Juni 1914) den österreichisch-ungarischen Thronfolger, den (Erzherzog $ranz Ferdinand und seine Gemahlin-Die Untersuchung zeigte, daß die Mörder ihre Waffen von serbischen Offizieren aus einem serbischen Zeughause erhalten hatten und von serbischen Grenzbeamten nach Bosnien hinübergelassen worden waren. Nun war Österreich-Ungarn am Ende der lange bewiesenen Geduld. (Es forderte (23. Juli), daß die serbische Regierung öffentlich ihr Bedauern über das Verhalten ihrer Offiziere und Beamten ausspreche, die Schuldigen vor Gericht stelle, österreichisch-ungarische Beamte an der Untersuchung teilnehmen lasse und Vorsorge treffe, daß die verbreche5 rischen Umtriebe aufhörten. Serbien machte Rusflüchte, suchte und fand bei Rußland Unterstützung und rief (27. Juli) sein Heer unter die Waffen-Sofort (28. Juli) erklärte Österrei<f)=Ungarn an Serbien den Krieg-Dieser Krieg hätte, blieb er auf die beiden Länder beschränkt, binnen kurzem mit der Niederlage Serbiens enden müssen. Wen ging es etwa5 an, wenn Österreich-Ungarn denrtörderftaat verdientermaßen abstrafte, zumal es erklärt hatte, daß es Serbien kein Land abnehmen wolle! Da begann Rußland, angeblich zum Schutze Serbiens, sein Heer auf Kriegsfuß zu setzen. Der deutsche Kaiser suchte zu vermitteln, erklärte aber zugleich, daß Deutschland das verbündete Österreich4 Ungarn nicht im Stich lassen werde, daß der russischen Mobilmachung die Deutschlands sofort folgen müsse, und daß dann der Weltkrieg kaum mehr vermeidlich sei. vergeblich, denn Rußland rv o 11 *e den Krieg. (Es rüstete weiter. Nun verfügte Kaiser Wilhelm die Mobilmachung von Heer und Zlotte (1. August, 5 Uhr nachmittags) un erklärte selbigen Rbends an Rußland den Krieg. Damit war Frankreichs schon lange ersehnter Tag gekommen,

8. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. uncounted

1905 - Leipzig : Hirt
12 Tu A R K ~W D An F. D.m.- Dnische Mtirk Bremen S Gritsert Jhn\esbutya wt&rskvrfli in ^Jfte<rsf~ez( Gtlich Breslau Weimar) lieiiw istifcflaad Vennberg , Ksiauferi< Salzburg wesancon Kgkx,^ Kroatien vimne Ztiveiina Florenz 3ii s oli) ostrom i ! 4 Erzbischat'liche Sitze Vfibisdifzicjie Sitze > i Smisdh -Deutsches Kaiserreich i.jjooo. Oreniiw. Slwfscll.aml iifia uz ilczsisezizeiiiiigtiii saism,x.?. Hirts Historischer Kartcnatlas 0 50 200 l: 10.000.000 ss"kilometer Geograph. Jmstarwgneru)ebe.s,leip$if

9. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 11

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
11 Das Deutschtum im Auslande. Nach Osterreich und den Ostseeprovinzen kamen die Deutschen als Eroberer. Nach Ungarn und Siebenbürgen wurden sie im 12. Jahrhundert als Ansiedler gerufen (Heft Ii, Abb. § 32): unter ihueu waren auch Bergleute aus dem Harz. Die damals den deutschen Einwanderern gemachten Versprechungen, z. B. Gleichberechtigung mit den übrigen Völkern, sind längst der- gessen. Heute haben die Deutschen in Ungarn schwer um ihr deutsches Volkstum, namentlich um die Sprache, gegen Magyaren und Rumänen zu ringen (ebenso wie die in Böhmen zerstreuten Deutscheu gegen die Tschechen). Besonders schwer ringt in Ungarn das Häuflein Siebenbürger „Sachsen" bei Hermannstadt und Kronstadt (250 Taus., in Wirklichkeit keine Sachsen, sondern meist Franken aus der Rheiu- und Moselgegend, z. B. vom Huusrücf), deren Vorfahren in Zeiten der Not zum Schutze der Grenzpässe ins Land gerufen worden waren. Die zahlreicheren Deutschen Südungarns haben sich stark vermehrt und bisher langsam an Boden gewonnen, da sie wirtschaftlich den Serben und Kroaten weit überlegen sind. Auch sie halten zähe fest an deutscher Sprache und Art. Im ganzen hat Ungarn 21/4: Mill. Deutsche (Königreich Württem- berg 21/2). — Versprengt wohnen in Galizien und der Bukowina (die Hst. Czernowitz hat eine deutsche Universität!) V4 Mill. Deutsche, vielfach unterdrückt, besonders von den Polen. Nußland zählt wie Ungarn 274 Mill. Deutsche (meist evangelisch), sie wohnen zerstreut, besonders in Polen (7s Mill., Lodz A hat 110 Taus. Deutsche). Außer Polen 3 Hauptgebiete: die Ostseeproviuzen, das Wolgagebiet bei Sarätow und der Nordrand des Schwarzen Meeres. a) Die Ostseeprovinzen erhielten ihre deutsche Bevölkerung (300 Taus.) zur Zeit der Herr- fchaft des Deutschen Ritterordens und der Hansa. Daher sind dort die Deutscheu auf dem Lande vorwiegend wohlhabende Großgrundbesitzer (viele von ihnen haben sich als russische Offiziere, hohe Beamte, Gelehrte usw. ausgezeichnet); in den Städten, z. B. in Riga, sind sie meist Kauf- leute und Handwerker. b) Die deutschen Bauernsiedelungen an der mittleren Wolga, bei Saratow (400 Taus. Deutsche, Fläche so groß wie das Königreich Sachsen), entstanden nach dem Siebenjährigen Kriege, als Katharina Ii. deutsche Ansiedler iu die menschenleeren Steppen rief unter allerlei Ver- sprechungen, die nur zum Teil erfüllt wurden. c) Ähnlich bildeten sich anfangs des vorigen Jahrhunderts die mehr zerstreuten deutschen Siedelungen am Nordrande des Schwarzen Meeres, doch sind hier die Ansiedler nach schwerer Leidenszeit zum Teil wohlhabend geworden. Im Kreise Odessa z. B. sind 28 v. H. des Landes in deutschen Händen. Seit längerer Zeit werden auch iu Rußland die Deutschen hart bedrückt, um sie zu zwingen, die russische Sprache und Religion anzunehmen; daher starke Rückwanderung, namentlich ans Polen und den Wolga-Ansiedeluugeu. Teils werden die Rückwanderer durch unsere Ausiedelungs- kommission iu Poseu seßhaft gemacht, teils gehen sie nach Sibirien und Argentinien. 2. In Amerika. Nirgends im Auslande leben so viele Deutsche, wie in den Vereinigten Staaten (etwa § 8ii 11 Mill., davon aber nur 3 Mill. iu Deutschland geboren)1. Sie haben viele der großen Städte mit gegründet, haben Urwälder gelichtet und große Teile der Prärie, wo früher Büffel und Indianer schweiften, in blühendes Ackerland verwandelt; sie haben viel deutsche Kultur nach Amerika gebracht, als Lehrer und Prediger, Künstler und Handwerker, Ingenieure und Kauf- leute. 1870—1900 waren unter fast 11 Mill. Einwanderern 37* Mill. Engländer (besonders Iren) und 22/3 Mill. Deutsche. Engländer und Deutsche haben also den größten Anteil Milwaukee Cinciniiaii St Louis Buflalo Clevelaiul Ciukago Baltimore New York Philadelphia S.francisco Abb. § 8b. Der Anteil der Deutscheu an der Bevölkerung amerikanischer Städte. 1 Von 1870—1890 wanderten jährlich durchschnittlich 100 000 Deutsche (zum Teil auck aus Österreich und der Schweiz) nach der Union aus; Höhepunkt 1882 mit 251 000, Tiefpunkt 1898: 17 000, 1908: 23 000). w

10. Mitteleuropa - S. 111

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
111 Österreich-Ungarn. _§ 106 stätter zum Langen See (Lago maggiore). Der Brennerpaß liegt zwischen den Rhätischen Alpeu^ und den Tauern und führt vom Inn zur Etsch. Er ist der niedrigste und hat von allen Pässen den stärksten Verkehr. Von den deutscheu Kaisern des Mittelalters wurde er 66 mal benutzt, weshalb man ihn auch wohl die Kaiserstraße nannte. 4. Eisenbahnen und Tunnel. Wichtiger als diese Fabr- und Fußwege sind heute die Eisenbahnen. Sie steigen uicht so hoch hiuaus wie die Fahrwege, sondern brechen vorher in Tunnels durch deu hindernden Alpenwall hindurch. So liegt z. B. der Gotthard - Tunnel 1000 m tiefer als der Gotthardpaß. Um bis zum Tunnel hinaufzukommen, müssen die Bahnen oft Schlangenlinien und Schlingen beschreiben und aus kühnen Brücken tiefe Täler überschreiten. Ein Beispiel dafür bietet Bild 103 (Gotthardbahn). Zw ei Bahnen führen aus Frank- reich, zwei aus Deutschland über die Alpen nach Italien. Vou den beiden aus Frankreich führt die eine durch den Cenis- (sprich ßenih-) Tunnel, die andere durch den Simplontunnel. (Suche die Namen iu der Skizze und im Atlas!) Von den beiden Bahnen, die aus Deutschland kommen, geht die eine durch den Gotthardtunnel (Linie Frankfurt—basel—mailand), die andere über den Brennerpaß (Linie München—rom). Der Simplontuuuel ist 20 km laug (d. i. wie von Düsseldorf bis Duisburg oder von Charlottenburg bis Potsdam), der Gotthardtunnel 15 km, der Ceuistuuuel 12 km, der Haupttunnel im Brennerpaß 81/2 km. Auch die Taueru werden jetzt vou einem Tunnel durch- brochen. Österreich - Ungarn. 1. Österreich-Ungarn, unser Bundesgenosse, ist unser südöstlicher Nachbar. ^ Wovon wird das Land umgrenzt? Ein Viertel der Bewohner sind Deutsche, und zwar bewohnen diese die Alpenländer, den Rand Böhmens und kleine Gebiete in Ungarn. Die Hälfte sind Slawen, ein Fünftel Magyaren (sprich madscharen) oder Ungarn. Bis 1866 gehörte fast das ganze heutige Osterreich (ohne Ungarn) mit zu Deutschland (zum Deutschen Bund). Es hatte damals die Führung in Deutschlands Durch den Krieg von 1866 ging diese Führung an Preußen über, und Osterreich mußte aus den: Deutschen Bund aus- treten. Österreich-Ungarn bildet in derhauptsache ein großes Tie fland: die Ungarische Tiefebene. Sie wird von hohen Gebirgen umrahmt und von der Doli au mit ihren Nebenflüssen durchflössen. Hätte der Gebirgsrahmen nicht eine Lücke für den Donauabfluß, so würde die gewaltige Tiefebene einen.großen See bilden. Diese Lücke befindet sich in der Südostecke des Landes und heißt das Eiserne Tor. — Die umrahmenden Gebirge sind die Alpen, die bogenförmigen Kar- Paten und die Gebirge der Balkan-Halbinsel. Außer der Ungarischen Tief- * Genauer: dem östlichsten Teil der Rhätischen Alpen, den Otztaler Alpen.
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